Rigipsplatten, oft auch als Trockenbauplatten bzw. dem eigentlichen Begriff Gipskartonplatten bezeichnet, sind ein wesentlicher Bestandteil des modernen Innenausbaus. Sie werden sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierungsarbeiten eingesetzt. Dieser Artikel bietet einen Überblick über den Aufbau, die verschiedenen Arten, Einsatzbereiche, Verarbeitung sowie Standardgrößen und Gewichtsunterschiede von Rigipsplatten.
Aufbau von Rigipsplatten
Gipskartonplatten bestehen – wie der Name schon sagt – in der Regel aus einem Gipskern, der beidseitig mit einem stabilen Papier überzogen ist. Dieser Aufbau sorgt für Stabilität und Flexibilität der Platte und ermöglicht eine einfache Verarbeitung. Günstige Rigipsplatten können sich von teureren Modellen durch die Zusammensetzung, die Dicke und die Materialqualität unterscheiden. Vergleichen Sie daher unbedingt unterschiedliche Arten von Gipskartonplatten miteinander, bevor Sie sich für ein Modell entscheiden.
Verschiedene Arten von Rigipsplatten
Rigipsplatten werden in verschiedenen Typen für unterschiedliche Einsatzbereiche hergestellt. Die Standardplatten, auch als Typ A bekannt, sind für den allgemeinen Einsatz im Trockenbau vorgesehen. Feuchtraumplatten, bekannt als Typ H1, sind speziell für Feuchträume wie Bäder und Küchen konzipiert und durch spezielle Additive feuchtigkeitsresistent gemacht. In Bereichen, in denen Brandschutzanforderungen gelten, kommen die Brandschutzplatten (Typ F) zum Einsatz. Sie bieten einen erhöhten Feuerschutz. Für Räume, in denen Lärmreduktion wichtig ist, werden Schallschutzplatten mit einer erhöhten Dichte verwendet.
Warum werden Gipskartonplatten auch Rigipsplatten genannt?
Der Name “Rigips” ist tatsächlich ein Markenname, der im Laufe der Zeit zu einem Synonym für Gipskartonplatten im Allgemeinen geworden ist. Es verhält sich ähnlich wie bei anderen Markennamen, die zur Bezeichnung von Produkten ihrer Kategorie verwendet werden (z. B. “Tesa” für Klebebänder oder “Tempo” für Taschentücher)
Rigips ist eine Marke, die Gipskartonplatten herstellt. Da diese Marke in einigen Regionen besonders populär wurde und eine dominante Marktstellung hatte oder hat, begannen viele Menschen, alle Gipskartonplatten als “Rigipsplatten” zu bezeichnen, unabhängig vom tatsächlichen Hersteller.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Gipskartonplatten, die als “Rigips” bezeichnet werden, tatsächlich von der Marke Rigips stammen.
Standardgrößen und Gewicht einer Rigipsplatte
Was die Rigipsplatten-Maße angeht, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Standardgrößen, die je nach den spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens genutzt werden können. Diese Größen wurden standardisiert, um eine einfache Handhabung und Kompatibilität bei verschiedenen Anwendungen zu gewährleisten. Das Gewicht der Platten variiert je nach Größe und Dicke.
Im Folgenden haben wir einige gängige Rigipsplatten-Maße mit ihrem ungefähren Gewicht für Sie zusammengefasst:
- 2.500 x 1.250 mm (12,5 mm Dicke)
– Gesamtgewicht: ca. 31 kg
- 2.000 x 1.250 mm (12,5 mm Dicke)
– Gesamtgewicht: ca. 25 kg
- 2.600 x 1.200 mm (12,5 mm Dicke)
– Gesamtgewicht: ca. 31,2 kg
Das Gewicht pro Quadratmeter bleibt bei einer bestimmten Dicke in der Regel konstant, sodass bei einer 12,5 mm dicken Platte ein Gewicht von etwa 10 kg/m² typisch ist. Es ist zu beachten, dass das Gewicht je nach Hersteller und spezifischen Zusätzen leicht variieren kann.
Es gibt auch Platten mit anderen Dicken, wie zum Beispiel 9,5 mm oder 15 mm. Diese haben entsprechend ein geringeres oder höheres Gewicht pro Quadratmeter. Zudem gibt es spezielle Platten, wie Feuchtraum-, Brandschutz- oder Schallschutzplatten, die aufgrund ihrer speziellen Zusätze und Eigenschaften ein abweichendes Gewicht aufweisen können.
Während der Planungs- und Kaufphase ist es wichtig, sowohl die Größe als auch das Gewicht der Rigipsplatten zu berücksichtigen, insbesondere wenn es um Transport, Handhabung und Befestigung geht. Ein korrektes Verständnis der Größe und des Gewichts erleichtert auch die Berechnung des Materialbedarfs und der damit verbundenen Kosten.
Einsatzbereiche von Rigipsplatten
Rigipsplatten sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit in vielen Bereichen des Bauwesens und Innenausbaus ein unverzichtbares Material. Hier sind einige ihrer wichtigsten Einsatzgebiete:
Wandverkleidungen: Rigipsplatten sind oft die erste Wahl, wenn es darum geht, bestehende Wände zu verkleiden, um diese zu begradigen oder ihnen ein neues Aussehen zu verleihen. Sie können auch dazu verwendet werden, um Wände zu isolieren oder ihren Feuerwiderstand zu erhöhen.
Deckenverkleidungen: Sie eignen sich hervorragend, um Decken zu verkleiden, um Unebenheiten zu verbergen, die Akustik zu verbessern oder um integrierte Beleuchtungslösungen, wie Spots, einzubauen.
Trennwände: Im Trockenbau können mit Rigipsplatten schnell und effizient Trennwände erstellt werden. Dies ist besonders nützlich in Bürogebäuden oder Wohnungen, wo der Raum flexibel aufgeteilt werden soll.
Brandschutzverkleidungen: Spezielle Brandschutzplatten aus Gipskarton bieten einen erhöhten Feuerschutz und können sowohl an Wänden als auch an Decken angebracht werden, um den Brandschutz in einem Gebäude zu erhöhen.
Schallschutzmaßnahmen: In Bereichen, in denen Lärm ein Problem darstellen kann, wie zum Beispiel in Wohnungen, Musikstudios oder Bürogebäuden, können Schallschutzplatten dazu beitragen, den Lärm zu reduzieren und eine angenehmere Umgebung zu schaffen.
Feuchträume: Mit speziellen Feuchtraumplatten können Bäder, Küchen und andere Bereiche, in denen es zu erhöhter Feuchtigkeit kommen kann, verkleidet werden, ohne dass Schimmel oder Feuchtigkeitsschäden auftreten.
Dachschrägen: Rigipsplatten können auch dazu verwendet werden, Dachschrägen auszukleiden und so zusätzlichen Wohn- oder Stauraum zu schaffen. Dies ist besonders in Dachgeschosswohnungen oder im Rahmen von Dachausbauten von Vorteil.
Einbau von Installationen: Die Flexibilität von Rigipsplatten ermöglicht es, Elektroinstallationen, Rohrleitungen oder Lüftungssysteme unsichtbar hinter den Platten zu verbergen. Durch entsprechende Aussparungen können Steckdosen, Schalter oder Lüftungsgitter problemlos integriert werden.
Verarbeitung der Platten
Die Verarbeitung von Rigipsplatten beginnt in der Regel mit dem Zuschneiden. Hierfür wird ein Cuttermesser verwendet, um die Platte auf die gewünschte Größe zu bringen. Alternativ können Sie auch eine gute Säbelsäge nutzen, um die Platten zu schneiden.
Sobald die Platten zugeschnitten sind, können sie an Holz- oder Metallunterkonstruktionen mit speziellen Trockenbauschrauben befestigt werden. Die Stoßfugen zwischen den Platten sollten sorgfältig verspachtelt werden, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu schaffen, auf der Sie weiterarbeiten können.
Nach dem Verspachteln und Trocknen kann die Oberfläche mit einer Schleifmaschine oder einem speziellen Trockenbauschleifer geschliffen werden, um Unebenheiten zu beseitigen. Schließlich kann die fertige Oberfläche tapeziert, gestrichen oder gefliest werden, je nach gewünschtem Endresultat. Mit speziellen Gipskarton-Dübeln bzw. Trockenbaudübeln können Sie auch Gegenstände sicher an Gipskartonplatten befestigen.
Videoanleitung zum Spachteln und Schleifen von Gipskarton
Die Baumarktkette Obi hat eine gute Videoanleitung auf YouTube online gestellt, in der genau erklärt wird, wie Sie Gipskarton spachteln und schleifen. Für Einsteiger können wir das Tutorial sehr empfehlen.
Fazit
Rigipsplatten sind wegen ihrer Flexibilität, ihrem vergleichsweise geringen Gewicht und ihrer einfachen Verarbeitung ein beliebtes Material im Trockenbau. Die Auswahl der richtigen Plattenart und die richtige Rigipsplatten-Maße sind entscheidend, um optimale Ergebnisse in den jeweiligen Einsatzbereichen zu erzielen. Was das Gewicht der Rigipsplatte angeht, liegen die meisten Modelle in einem Bereich um die 10 kg/m². Dies kann aber je nach Dicke und Materialzusammensetzung leicht variieren. In der Standardgröße 2.000 x 1.250 mm hat eine Gipskartonplatte ein Gewicht von etwa 25 Kilogramm.
Häufig gestellte Fragen zu Gipskartonplatten
Wenn Sie weitere Fragen zu Gipskartonplatten haben, können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren oder einen Kommentar hinterlassen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fragen für Sie kurz beantwortet.
Kann ich Rigipsplatten in Feuchträumen verwenden?
Ja, dafür gibt es spezielle Feuchtraumplatten, die für diesen Zweck entwickelt wurden.
Wie befestige ich Rigipsplatten?
Die Platten können mit Schrauben an Holz- oder Metallunterkonstruktionen befestigt werden.
Müssen die Fugen zwischen den Platten verspachtelt werden?
Ja, das Verspachteln sorgt für eine gleichmäßige und glatte Oberfläche.
Wie schwer ist eine Rigipsplatte?
Das Gewicht hängt von den Maßen und der Art der Platte ab. Eine gängige Standardplatte von 2.000 x 1.250 mm und 12,5 mm Dicke wiegt etwa 25 kg.
Kann ich Rigipsplatten auf vorhandenen Tapeten anbringen?
Es ist möglich, jedoch nicht ideal. Es wird empfohlen, die Tapete vorher zu entfernen, um eine festere und dauerhafte Verbindung zwischen der Platte und der Wand sicherzustellen.
Wie schütze ich Rigipsplatten vor Feuchtigkeit?
Neben der Verwendung von Feuchtraumplatten sollten Sie immer darauf achten, spezielle Dichtungsbänder oder -massen zu verwenden, insbesondere in Bereichen wie Duschen oder um Wasserhähne herum. Eine gute Lüftung des Raumes hilft ebenfalls, die Feuchtigkeit zu reduzieren.
Sind Rigipsplatten resistent gegen Schimmel?
Während normale Rigipsplatten nicht schimmelresistent sind, gibt es spezielle schimmelresistente Platten für Feuchträume oder Bereiche, in denen die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Es ist jedoch immer wichtig, die Räume gut zu belüften und Feuchtigkeit zu vermeiden.
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