Das Tapezieren der eigenen vier Wände bietet eine wunderbare Möglichkeit, Ihrem Zuhause eine persönliche Note zu verleihen und frischen Wind in Ihre Räume zu bringen. Ob Sie ein Heimwerker-Neuling oder ein erfahrener DIY-Enthusiast sind: Mit dem richtigen Know-How können Sie nicht nur das Ambiente Ihres Zuhauses verändern, sondern auch erhebliche Kosten sparen. In diesem Artikel führen wir Sie von der Auswahl der richtigen Materialien bis hin zur Berechnung der Kosten pro Quadratmeter durch die verschiedenen Aspekte des Tapezierens. Machen Sie sich bereit, Ihrem Zuhause mit eigenen Händen ein neues Gesicht zu geben. Günstiger, als Sie vielleicht glauben.
Die verschiedenen Tapetenarten im Überblick
Ein wesentlicher Kostenblock beim Tapezieren ist natürlich auf die Materialkosten zurückzuführen. Werfen wir daher zunächst einen kurzen Blick auf die Kosten pro m² für unterschiedliche Arten von Tapeten.
Raufasertapete
Raufasertapeten sind besonders wirtschaftlich, denn sie sind einfach in der Anwendung, lassen sich günstig herstellen und entsprechend auch günstig kaufen. Sie bieten eine klassische, körnige Textur, die kleine Unregelmäßigkeiten der Wand gut verdeckt und sie lassen sich einfach streichen.
Glasfasertapete
Glasfasertapeten sind wegen ihrer Langlebigkeit und ihrer Fähigkeit, Risse zu überbrücken, besonders bei Renovierungen beliebt. Sie sind etwas teurer, aber ihre Robustheit rechtfertigt den Preis in den meisten Fällen, da Sie sich Zusatzarbeiten sparen können.
Papiertapete
Papiertapeten bieten eine Vielzahl von Designs zu einem erschwinglichen Preis. Sie sind jedoch empfindlicher gegenüber Beschädigungen und können bei der Anwendung herausfordernder sein. Auch Fototapeten können als Papiertapete gestaltet sein und je nach Variante natürlich erheblich teurer sein als klassische Papiertapeten.
Vliestapete
Vliestapeten erfreuen sich aufgrund ihrer Strapazierfähigkeit und der einfachen Anbringung ohne Einweichzeit großer Beliebtheit. Sie sind ideal für Anfänger und bieten eine breite Palette an Designs. Preislich können sie im Vergleich zu anderen Tapetenarten aber bereits deutlich teurer sein.
Textiltapete
Textiltapeten bringen eine luxuriöse Textur und Tiefe in Räume, sind aber in der Anschaffung und Anwendung anspruchsvoller, was sich im Preis widerspiegelt. Durch die lange Haltbarkeit und das luxuriöse Erscheinungsbild können sie einen Raum jedoch erheblich aufwerten.
Strukturtapete
Strukturtapeten bieten einzigartige Oberflächen und Effekte, die eine Wand in ein Kunstwerk verwandeln können. Sie variieren je nach Komplexität des Designs stark im Preis und können auch sehr unterschiedlich beschaffen sein.
Grober Kostenüberblick der verschiedenen Tapetenarten
Vorbereitungen zum Tapezieren
Bevor Sie die eigentliche Tapete an die Wand bringen, sind natürlich Vorarbeiten nötig. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die benötigten Werkzeuge und das Zubehör geben. Außerdem ist es natürlich wichtig, die zu tapezierende Wand ordentlich vorzubereiten.
Notwendige Werkzeuge und Zubehör
Tapezieren ist kein Hexenwerk. Sie benötigen neben der Tapete eigentlich nur Kleister. Den Rest könnten Sie grundsätzlich auch mit Utensilien durchführen, die Sie schon zuhause haben. Weiteres Zubehör wie ein Tapeziertisch, Spachtel und Schleifpapier oder ein Tapeziermesser und eine Bürste erleichtern die Arbeit jedoch erheblich. Allerdings erhöhen sich dadurch auch die kalkulatorischen Kosten für das Tapezieren pro m² etwas. Das wichtigste Zubehör ist:
- Kleister: Wählen Sie den passenden Kleister für Ihre Tapetenart.
- Eimer: Wir empfehlen einen 10-Liter-Eimer zum Anrühren des Kleisters.
- Kleisterbürste: Zum Auftragen des Kleisters auf der Wand oder Tapete.
- Spachtel und Schleifpapier: Zum Glätten der Wand.
- Tapeziertisch: Für das Zuschneiden und Einkleistern der Tapetenbahnen.
- Messer oder Schere: Zum Zuschneiden der Tapete.
- Bürste oder Tapezierroller: Zum Anbringen und Glätten der Tapete.
- Wasserwaage: Für gerade Tapetenlinien.
Wenn Sie gemusterte Tapeten oder Fototapeten besonders exakt und gerade anbringen möchten, empfehlen wir Ihnen, einen Kreuzlinienlaser zu verwenden. Er kann Ihnen dabei helfen, die Bahnen perfekt horizontal und vertikal auszurichten, um bestmögliche Resultate zu erzielen. Wir empfehlen ein Modell mit grünem Laser. Werfen Sie hier gerne einen Blick auf die besten Kreuzlinienlaser mit Laser in Grün im Test.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung der Wände
Bevor Sie tapezieren, sollten Sie die Wände und den Raum sorgfältig vorbereiten. Wenn Sie unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen, ist das aber kein Problem und schnell erledigt. Lediglich das Entfernen alter Tapete und das Glätten der Wand – sofern erforderlich – kann gegebenenfalls aufwändiger sein. Wir empfehlen jedoch, diesen Schritt zu gehen und das Übertapezieren alter Tapeten zu vermeiden. Dies reduziert die Lebensdauer und die Haftung des Kleisters kann sich reduzieren.
Ein nützliches Hilfsmittel bei der Vorbereitung der Wände ist ein Trockenbauschleifer. Mit ihm können Sie die Wände nicht nur glätten, sondern gleichzeitig auch alte Tapeten- und Kleister-Rückstände entfernen. Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, empfehlen wir, einen Trockenbauschleifer-Vergleich durchzuführen.
- Alte Tapeten entfernen: Nutzen Sie einen Spachtel und gegebenenfalls Wasser oder Dampf, um alte Tapeten vollständig zu entfernen.
- Wand glätten: Füllen Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse und schleifen Sie die Wand glatt.
- Untergrund reinigen: Stellen Sie sicher, dass die Wand sauber, trocken und frei von Staub ist.
- Boden abdecken: Schützen Sie den Boden mit Abdeckfolie oder alten Zeitungen vor Kleister und Farbspritzern.
- Tapeziertisch aufstellen: Bereiten Sie Ihren Tapeziertisch vor, um die Tapetenbahnen zuzuschneiden und einzukleistern.
- Kreuzlinienlaser positionieren: Falls Sie mit einem Kreuzlinienlaser arbeiten, positionieren Sie ihn sorgfältig und richten Sie ihn genau aus.
Anleitung und Tipps zum Tapezieren eines Raums
Los geht’s – widmen wir uns nun dem eigentlichen Tapezieren des Raums.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tapezieren
- Wandmaße nehmen: Messen Sie Ihre Wand und schneiden Sie die Tapetenbahnen zurecht, wobei Sie zusätzliche Länge für Überstände einplanen.
- Kleister anrühren: Bereiten Sie den Kleister nach Anleitung vor.
- Entfernen störender Objekte: Wenn Sie Objekte wie Fußleisten oder Rahmen von Steckdosen und Lichtschaltern vor dem Tapezieren entfernen, geht es deutlich schneller und Sie müssen nicht so präzise zuschneiden.
- Tapete einkleistern: Tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf die Tapetenbahn auf, bei Vliestapeten direkt an die Wand.
- Erste Bahn positionieren: Nutzen Sie eine Wasserwaage oder einen Kreuzlinienlaser, um die erste Bahn gerade anzulegen.
- Tapete anbringen: Positionieren Sie die Tapetenbahn an der Wand und streichen Sie sie glatt, um Blasen und Falten zu vermeiden.
- Nächste Bahnen: Achten Sie darauf, dass die Muster passen und die Kanten präzise aneinanderliegen.
- Aussparungen und Ecken: Schneiden Sie Material für Steckdosen oder Ecken vorsichtig zu.
- Überstände abschneiden: Entfernen Sie überschüssiges Material am Boden und an der Decke mit einem scharfen Messer.
Tipps zum Tapezieren
Beim Tapezieren stellen Stoßkanten eine der größten Herausforderungen dar, denn sie müssen exakt aneinanderliegen, ohne Überlappungen oder Lücken zu erzeugen. Dies erfordert eine hohe Präzision und Aufmerksamkeit beim Anbringen jeder Tapetenbahn. Unterschiedliche Tapetenarten bringen zudem eigene Herausforderungen mit sich. Während Struktur- und Textiltapeten eine besondere Sorgfalt erfordern, um Beschädigungen oder Dehnungen der empfindlichen Materialien zu vermeiden, muss bei Papiertapeten besonders auf die Vermeidung von Rissen geachtet werden.
Das Tapezieren um Objekte wie Steckdosen, Lichtschalter oder Fensterleibungen erfordert eine zusätzliche Genauigkeit. Die Tapete muss sorgfältig um diese Elemente herum zugeschnitten werden, was nicht selten mit einem gewissen Maß an Fingerspitzengefühl verbunden ist. Wenn möglich, empfehlen wir, solche Elemente vorher zu entfernen und sie später wieder über der Tapete zu installieren. Dies macht das Tapezieren einfacher und es werden kleinere Ungenauigkeiten besser verziehen.
Der Startpunkt des Tapezierens spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Es wird empfohlen, nahe einer Lichtquelle wie einem Fenster zu beginnen, um den natürlichen Lichteinfall zu nutzen und Schattenwürfe auf den Stoßkanten zu minimieren, was zu einem optisch ansprechenderen Ergebnis führt.
Tapezieren Kosten pro m² im Überblick
Die Kostenberechnung pro Quadratmeter für das Tapezieren umfasst nicht nur den Preis der Tapete selbst, sondern auch zusätzliche Materialien wie Kleister. Der Kleister kann je nach Marke und Qualität zwischen 0,50 und 0,80 Euro pro Quadratmeter kosten. Diese zusätzlichen Kosten sind wichtig, um das Gesamtbudget für das Tapezierprojekt realistisch zu planen und Überraschungen zu vermeiden. Es empfiehlt sich, alle Materialien und Werkzeuge vor Projektbeginn zu kalkulieren, um eine klare Vorstellung von den Gesamtkosten zu erhalten.
Beispiel-Vergleichsrechnung bei 40m² Wandfläche
Die Kosten pro m² fürs Tapezieren hängen natürlich im Wesentlichen davon ab, ob Sie selbst tapezieren oder einen Profi mit dem Tapezieren beauftragen. Im Folgenden möchten wir die Gesamtkosten für das Tapezieren bei 40 m² Wandfläche gegenüberstellen, damit Sie eine Vorstellung von der Kostenstruktur erhalten.
Die Übersicht zeigt deutlich, dass Sie an Kosten pro m² beim Tapezieren sehr viel sparen können, wenn Sie selbst tapezieren. Insgesamt können die Kosten sehr stark variieren und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass das Tapezieren viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Das gilt besonders, wenn Sie noch keine Erfahrung mit dem Tapezieren haben. Ein Profi wird die Arbeit schnell und sauber erledigen und Sie müssen sich zudem nicht damit auseinandersetzen, Zubehör zu kaufen.
Was kostet bei einem Maler das Tapezieren pro Quadratmeter?
Für das Tapezieren berechnet ein Maler und Tapezierer in der Regel zwischen 10 und 25 Euro pro m². Dabei dürfen Sie aber nicht vergessen, dass zu diesem Preis noch weitere Kosten hinzukommen. Die Materialkosten für Tapete und Kleister müssen Sie ebenfalls mit etwa 0,50 bis 25 Euro je Quadratmeter einberechnen. Wenn Sie die Tapete direkt über den Fachbetrieb beziehen, können die Kosten sogar noch höher ausfallen.
Hinzu kommen etwa 20 bis 40 Euro pro m² für die Vorbereitung zum Tapezieren.
Gegebenenfalls ist es erforderlich, Löcher zu verspachteln, die Wände zu schleifen oder alte Tapetenreste zu entfernen. Wenn Sie solche Arbeiten bereits selbst erledigen, können Sie die Kosten für das professionelle Tapezieren deutlich senken. Insgesamt schwanken die Tapezierkosten je Quadratmeter sehr stark und können unterm Strich zwischen etwa 14 bis 120 Euro je m² liegen. Holen Sie sich auf jeden Fall vorab einen Kostenvoranschlag ein, bevor Sie Tapezierarbeiten in Auftrag geben.
FAQ-Bereich – Häufig gestellte Fragen zu Kosten beim Tapezieren
Welcher Kleister ist für meine Tapete geeignet?
Wählen Sie den Kleister basierend auf der Tapetenart: Papiertapeten benötigen normalen Kleister, während Vliestapeten speziellen Vlieskleister erfordern.
Wie vermeide ich Blasen und Falten beim Tapezieren?
Sorgen Sie für eine glatte Wand und tragen Sie den Kleister gleichmäßig auf. Streichen Sie die Tapete von der Mitte zu den Rändern hin glatt.
Was tun bei unebenen Wänden?
Unebenheiten mit Spachtelmasse ausgleichen und die Wand vor dem Tapezieren abschleifen.
Wie entferne ich alte Tapeten am effektivsten?
Nutzen Sie einen Dampfableser oder spezielle Lösungsmittel und entfernen Sie die Tapete vorsichtig mit einem Spachtel.
Was kostet professionelles Tapezieren pro Quadratmeter?
Beim Profi können die Kosten sehr stark schwanken und hängen von vielen Faktoren wie der Beschaffenheit der Wände, der Tapetenauswahl und mehr ab. Sie können daher in einem Bereich zwischen etwa 14 und 120 Euro je m² liegen.
Was kostet Tapezieren je m² mit Raufaser?
Raufaser ist sehr günstig und teilweise bereits ab etwa 50 Cent je m² zu haben. Wenn Sie selbst tapezieren, kommen nochmals 50 Cent für Kleister sowie einige Euro für Zubehör hinzu, falls noch nicht vorhanden. So können Sie bereits im Low-Budget-Bereich mit einem Euro je Quadratmeter ein Zimmer tapezieren.
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